Ein Stoma ist ein künstlicher Darmausgang. Auch bei Dünndarmkrebs kann nach einer Operation ein Stoma nötig sein, wenn der Tumor sich auch auf weitere Darmbereiche ausgebreitet, also sehr weit fortgeschritten ist, oder der Darm nach der Operation zunächst entlastet werden soll. In den meisten Fällen wird ein künstlicher Darmausgang jedoch bei Mastdarmkrebs, der nahe am Darmausgang sitzt, notwendig.
Ein Stoma ist eine ca. zwei Zentimeter große Öffnung in der Bauchwand, durch die der Darm nach außen geführt wird. Auf diese Weise kann der Stuhl unter Umgehung bestimmter Darmabschnitte nach außen geleitet werden. An der Haut wird ein luftdichter Beutel befestigt, der den heraussickernden Stuhl auffängt und geruchslos aufbewahrt. Im Krankenhaus wird der Patient in die Nutzung eingeführt. Er lernt selbstständig den Beutel zu wechseln, die Spülung des Darms vorzunehmen und seine Haut im Bereich des Stomas zu pflegen.
Manchmal kann es angebracht sein ein Stoma nur als temporäre, also vorübergehende Lösung zu legen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn Operationsnähte abheilen müssen, Entzündungen vorgebeugt werden oder der Darm nach der Operation erst einmal entlastet werden soll. Dann kann mithilfe des Stomas der entsprechende Dünndarmabschnitt für eine Weile umgangen und somit entlastetet werden. Der künstliche Darmausgang kann die Operationsnarben oder den gereizten Darm schützen, sodass sie besser abheilen können. Ein vorübergehender künstlicher Darmausgang kann den Heilungsprozess bei Dünndarmkrebs positiv unterstützen.
Miriam Schaum