Zur Entstehung von Dünndarmkrebs kommt es in der Regel relativ selten. In den meisten Fällen entwickeln sich gutartige Dünndarmtumoren, die auch als Polypen bezeichnet werden. Diese können ihren Ursprung in den verschiedenen Schichten der Darmwand haben. Ein gutartiger Dünndarmtumor der Schleimhaut wird als Adenom bezeichnet und ist die am häufigsten vorkommende Polypenart. Die Deutsche Krebsgesellschaft stellt weitere Informationen zu Adenokarzinomen des Dünndarms zur Verfügung. Darüber hinaus können gutartige Tumoren aus dem Muskelgewebe (Leiomyom), Bindegewebe (Fibrom), Fettgewebe (Lipom), den Gefäßen (Angiom), den Nerven (neurogener Tumor) oder verschiedenen Geweben (Hamartom) hervorgehen.
Zur Entstehung eines bösartigen Dünndarmtumors kann es entweder direkt im Dünndarm kommen, dann spricht man von einem primären Tumor oder sekundär durch Metastasen (Tochtergeschwülste) anderer Tumoren. Ein primärer Dünndarmtumor kann sich ebenfalls aus verschiedenen Schichten der Darmwand bilden. Man unterscheidet Tumoren der Schleimhaut (Karzinom), des Muskel- und Bindegewebes (Sarkom), des Lymphgewebes (Lymphom) und bestimmter hormonbildender Zellen (Karzinoid).
Dünndarmkrebs entsteht, wie die meisten anderes Krebsarten auch, durch verschiedene Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung steigern können. Dazu gehören zum Beispiel die chronisch entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn oder das Peutz-Jeghers-Syndrom, bei dem sich zunächst gutartige Dünndarmtumoren bilden, die jedoch später bösartig werden können. Es gibt auch erbliche Formen von Dünndarmkrebs, bei denen eine Erkrankungen unter Umständen in deutlichen jüngeren Jahren vorkommen kann. Untersuchungen haben außerdem ergeben, dass auch eine Ernährung, die viel tierische Fette beinhaltet, das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, steigern kann.
Zu den Genveränderungen, die zur Entstehung der Schleimhautwucherungen führen, kommt es meist bei der Zellteilung. Die Zellteilung ist eine Funktion der Zellen unseres Körpers, um das Gewebe ständig zu erneuern und abgestorbene Zellen zu ersetzen, auch bei Erwachsenen. Rund 50 Millionen Zellen pro Sekunde produziert unser Körper. Dabei wird die genetische Information der Zelle verdoppelt und an die zwei entstehenden Tochterzellen vollständig weitergegeben. Kommt es bei diesem Prozess zu Schäden oder Fehlern verändert sich die weitergegebene Erbinformation. Solche Veränderungen können genetisch bedingt sein aber zum Beispiel auch eine Folge von Schadstoffen aus der Umwelt. Die Veränderung in der Erbinformation der Tochterzellen nennt man Mutation. Geschieht dies mehrfach, kann der Körper das Wachstum der betroffenen Zelle nicht mehr kontrollieren, sie und auch die daraus entstehenden Tochterzellen teilen sich unkontrolliert, bis ein bösartiger Tumor entsteht.
Charakteristische Kennzeichen für Krebszellen sind:
Miriam Schaum